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Spliss & kaputte Spitzen – so bringen Sie Ihre Haarenden auf Hochglanz
Sattes, glänzendes Haar – für viele der Inbegriff von Schönheit und Gepflegtheit. Doch ausgerechnet bei langen oder mittellangen Haaren zeigt sich oft ein kniffliges Problem: Spliss, also kaputte Spitzen, die für eine spröde Optik sorgen. Das ersehnte Traumbild von gesund schimmerndem Haar scheint dann in weite Ferne zu rücken.
Wir erklären Ihnen, warum Spliss überhaupt entsteht, wie Sie kaputte Spitzen retten oder zumindest professionell in Form bringen lassen können und vor allem, mit welchen Tricks Sie Spliss zukünftig vermeiden. So haben Spliss und Haarbruch kaum noch eine Chance, sich in Ihrer Mähne auszubreiten – ganz gleich, welche Haarlänge oder welchen Haartyp Sie haben.
Spliss: Die Definition des Haarproblems
Spliss entsteht, wenn sich die Haarstruktur an den Haarspitzen spaltet. Hierbei handelt es sich um mechanische Schäden an der äußeren Schuppenschicht (Kutikula). Wenn die Kutikula durch Reibung, Hitze, chemische Einflüsse oder falsche Pflege stark strapaziert wird, reißen die Enden auf. In der Folge teilt sich das Haar in mehrere Strähnchen – man spricht von gespaltenen Haaren oder kurz: Spliss. Oft entwickelt sich dieser Schaden zunächst beinahe unbemerkt, bis schließlich kaputte Spitzen deutlich sichtbar werden.
Gerade bei langen und mittellangen Haaren ist das Problem häufig, da die Haarlänge automatisch für mehr Reibung sorgt und die Enden mitunter schon viele Monate oder gar Jahre „gelebt“ haben. Die Spitzen sind damit der älteste Teil des Haars und waren am längsten äußeren Einflüssen ausgesetzt. Wer sich also eine lange Mähne wünscht, kommt in vielen Fällen nicht an einer konsequenten Haarpflege gegen Spliss vorbei.
Zudem kann sich Spliss bis zum Ansatz hochziehen, wenn er nicht rechtzeitig erkannt oder behandelt wird. Das bedeutet, dass die gespaltenen Haare unter Umständen vom Ende des Haarschafts immer weiter nach oben wandern können und sich das Haar dadurch insgesamt brüchig anfühlt und ungepflegt aussieht.
Spliss und Haarbruch versus Frizz
Spliss, Haarbruch und Frizz werden zwar häufig in einem Atemzug genannt, doch sie unterscheiden sich deutlich in ihrer Ursache und Erscheinung.
- Spliss beschreibt die mechanische Aufspaltung der Haarspitzen, bei der sich die Haarfaser in mehrere Strähnchen teilt. Diese Schädigung ist meist nur durch Abschneiden (z. B. Splissschnitt beim Friseur) dauerhaft zu beheben, da die Haarspitze bereits geöffnet und die Faser irreparabel beschädigt ist.
- Frizz hingegen tritt auf, wenn zahlreiche feine Härchen unkontrolliert abstehen und das Haar dadurch kraus oder aufgeplustert erscheint. Zwar kann Frizz ebenfalls von einer aufgerauten Haaroberfläche ausgehen, doch es bedeutet nicht zwingend, dass die Spitzen gespalten sind. Hier genügen oft feuchtigkeitsspendende Produkte und eine glättende Pflege, um das krause Erscheinungsbild zu reduzieren.
- Haarbruch ist eine weitere, häufig parallel auftretende Schädigung: Dabei bricht das Haar an beliebiger Stelle entlang des Schafts ab, sodass die Haarlänge insgesamt ungleichmäßig wirkt. Haarbruch und Spliss haben viele gemeinsame Auslöser. Beide Formen hinterlassen einen ungepflegten Eindruck und können auf lange Sicht das gesamte Haarbild beeinträchtigen.
Wodurch entsteht Spliss? Die häufigsten Ursachen
- Übermäßige Hitze: Dauerhaftes Styling mit dem Glätteisen, heißes Föhnen ohne Hitzeschutz oder intensive UV-Strahlung im Sommer: All das greift die Haaroberfläche an. Die Schuppenschicht wird brüchig, was zu Haarspliss führt.
- Mechanische Einflüsse: Zu häufiges und falsches Kämmen, enges Binden mit scharfkantigen Haargummis oder starkes Rubbeln der Haare mit dem Handtuch lassen die Haarstruktur schneller reißen. Reibung an Kleidung oder ständiges Reiben im Schlaf (z. B. auf rauer Baumwolle) kann die Haarenden ebenso strapazieren.
- Chemische Behandlungen: Wer regelmäßig färbt, blondiert oder eine Dauerwelle macht, greift massiv in den Aufbau des Haars ein. Die Folge sind kaputte Spitzen, denn die strapazierten Enden leiden besonders, wenn sie mehrere dieser Prozesse hinter sich haben.
- Mangelnde Pflege: Zu wenig Feuchtigkeit, keine auf den Haartyp abgestimmten Pflegeprodukte oder zu seltene Haarschnitte begünstigen Spliss und Haarbruch.
Kaputte Spitzen „reparieren“ – geht das wirklich?
Man hört oft, man könne kaputte Spitzen reparieren, doch leider ist das nicht möglich. Ein Haar, das bereits gespaltene Haare aufweist, bleibt an dieser Stelle dauerhaft geschädigt. Zwar können Produkte gegen Spliss die Struktur vorübergehend glätten und so kaputte Spitzen kaschieren, doch das Haar „wächst“ nicht wieder zusammen. Wer den Spliss konsequent loswerden will, muss die Haarspitze schneiden – oder punktuell kaputte Haare schneiden, wenn bereits viele Bereiche betroffen sind.
Spliss entfernen: Welche Methoden helfen wirklich
Wer Spliss loswerden möchte, hat grundsätzlich verschiedene Ansätze zur Auswahl. Neben den klassischen Techniken existieren mittlerweile spezialisierte Verfahren, die sich besonders für lange oder feine Haare eignen und sogar mit Wärmezufuhr arbeiten.
- Spitzenschnitt beim Friseur: Diese Variante ist der Klassiker: Sind die letzten Millimeter der Haarspitzen geschädigt, genügt oft ein einfacher Schnitt, um Spliss zu beseitigen. Die kaputten Enden werden abgetrennt, bevor sich der Riss weiter ausbreiten kann. Wer also nur an wenigen Stellen Spliss erkennt, ist hier gut beraten.
- Care Cut – der Profi-Schnitt mit Wärme: Der sogenannte „Care Cut“ wurde speziell für lange Haare entwickelt, die durch häufiges Färben, Glätten oder Umwelteinflüsse schnell dünn und kraftlos wirken. Dabei nutzt der Friseur eine vorher erwärmte Schere, um die Spitzen zu schneiden und zugleich zu „versiegeln“. Anders als bei herkömmlichen Schnitten bleiben die Haarfasern geschlossen, was Spliss vorbeugt und dem Haar einen gesunden Glanz verleiht. Auch bei sehr feinem Haar kann sich der „Care Cut“ lohnen, da er die Struktur nicht aufraut und so ein frisches, kräftiges Ergebnis schafft. Wichtig zu wissen: Diese Methode kann nur ein professioneller Salon anbieten. Die spezielle Schere ist nicht im Handel für den Privatgebrauch erhältlich, sodass man den „Care Cut“ nicht zu Hause durchführen kann.
- Twist Cut mit Schere: Eine bewährte Methode, um Spliss gezielt zu entfernen, ist der sogenannte „Twist Cut“. Dabei trennt man eine feine Strähne ab (etwa einen Zentimeter breit), zwirbelt sie zu einer straffen Kordel und kappt anschließend die abstehenden Härchen, die aus der gedrehten Strähne herausschauen. Je sorgfältiger man dabei vorgeht und je dünner die Strähne ist, desto mehr kaputte Haare erwischt man. Erfahrene Personen können den Twist Cut auch zu Hause ausprobieren, sofern sie eine geeignete Schere (keine Haushalts- oder Küchenschere!) benutzen.
- Cut mit dem Messer: Einige Friseure kürzen abstehende Spitzen auch mithilfe eines Kamms und eines speziellen Messers. Während man mit dem Kamm Strähne für Strähne durchgeht, werden die herausragenden Spitzen direkt abgeschnitten. Diese Technik setzt viel Übung und eine sichere Hand voraus – im Friseursalon lässt sie sich aber häufig schnell und präzise durchführen.
Die wichtigsten Tipps gegen Spliss und kaputte Spitzen
1. Haarwäsche und Temperatur
- Reduzieren Sie die Häufigkeit der Haarwäschen und verwenden Sie lauwarmes Wasser.
- Mildes Shampoo plus Conditioner helfen, die Haarstruktur geschmeidig zu halten.
- Ein kalter oder kühler Föhnstoß am Ende schließt die Schuppenschicht.
2. Schonendes Trocknen
- Rubbeln Sie das Haar nicht stark mit dem Handtuch, sondern drücken Sie es vorsichtig aus.
- Nasse Haare sind empfindlicher; ein sanfter Umgang reduziert Spliss und Haarbruch.
3. Hitzeschutz und kontrollierte Wärme
- Verwenden Sie vor Föhn, Glätteisen oder Lockenstab stets ein Hitzeschutzprodukt.
- Stellen Sie Geräte auf eine mittlere (statt maximaler) Temperatur ein.
4. Feuchtigkeit und Pflege
-Mindestens einmal pro Woche eine feuchtigkeitsspendende Kur oder Maske anwenden. Tipp: Die Kur aufs handtuchtrockene Haar geben, so kann die Kur effektiver wirken.
-Haaröl in die Spitzen einmassieren, um sie geschmeidig und weniger anfällig für Spliss zu machen.
5. Schonende Frisuren und Haargummis
- Benutzen Sie Haargummis ohne scharfe Metallteile, um Knicke und Brüche zu vermeiden.
- Locker gebundene Zöpfe und Zopffrisuren minimieren Reibung – ideal für Sport oder Alltag.
6. Vorsicht bei chemischen Behandlungen
- Färben, Blondieren oder Dauerwelle greifen die Haarstruktur an. Hochwertige Produkte und regelmäßige Pflegepausen sind daher wichtig.
- Es empfiehlt sich, die Behandlung von einem Fachmann durchführen zu lassen.
7. Schlaffrisuren und Seide
- Offene Haare reiben nachts an der Bettwäsche, daher hilft ein lockerer Flechtzopf oder Dutt, Spliss zu vermindern.
- Seidenkissen oder Seidenhauben reduzieren zusätzlich die mechanische Belastung.
Hausmittel gegen Spliss: Natürliche Pflege für strapazierte Spitzen
Neben hochwertigen Produkten, können auch Hausmittel gegen Spliss bei der Haarroutine zum Einsatz kommen, um die Haarenden geschmeidiger zu machen und vorbeugend zu wirken:
- Haaröl: Natürliche Öle wie Arganöl, Kokosöl oder Olivenöl können in die Längen und Haarspitzen einmassiert werden. Achten Sie jedoch darauf, das Öl nach einer gewissen Einwirkzeit (mindestens 30 Minuten) gründlich auszuspülen, damit das Haar nicht strähnig wird.
- Kur mit Eigelb und Honig: Eine Mischung aus Eigelb und Honig soll dem Haar Feuchtigkeit spenden und die Schuppenschicht glätten. Ein bis zwei Eigelb mit etwas Honig verrühren und auf die feuchten Längen auftragen. Nach 20–30 Minuten unter lauwarmem Wasser auswaschen.
- Avocado-Maske: Avocado enthält wertvolle Fettsäuren, die brüchigen Enden Geschmeidigkeit verleihen. Zerdrücken Sie das Fruchtfleisch einer reifen Avocado und vermischen Sie es mit einem Esslöffel Olivenöl. Im Haar verteilen, 30 Minuten einwirken lassen und anschließend mit einem milden Shampoo auswaschen.
Der Einfluss von Ernährung und Lebensstil
So sehr Spliss durch äußere Faktoren ausgelöst wird, so sehr spielt auch der allgemeine Lebensstil eine Rolle. Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen trägt zu kräftigerem Haar bei. Viel trinken hilft dem gesamten Organismus, ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt zu sein. Chronischer Stress kann hingegen das Haarwachstum hemmen und die Haarqualität mindern. Zwar verhindert das allein nicht vollständig, dass Spliss im Haar entsteht, doch ein gesunder Lebensstil kann eine gute Basis für widerstandsfähige Haare schaffen.
Häufig gestellte Fragen und Antworten zum Thema Spliss
Wie lässt sich Spliss im Haar frühzeitig erkennen?
Typischerweise werden die Haarenden rau, fühlen sich spröde an und spalten sich in zwei oder mehr Stränge. Wer regelmäßig die Spitzen inspiziert, merkt schnell, ob sich erste Anzeichen bilden. Je früher man Spliss erkennt, desto leichter lässt er sich durch einen schonenden Spitzenschnitt in den Griff bekommen.
Kann man kaputte Spitzen tatsächlich reparieren?
Einmal gespaltene Haarfasern wachsen nicht mehr zusammen. Pflegeprodukte können die Stellen zwar optisch glätten und kurzfristig verbessern, aber nicht dauerhaft „heilen“. Der effektivste Weg, Spliss nachhaltig loszuwerden, ist das Abschneiden der gespaltenen Enden.
Welche Maßnahmen helfen, Spliss zu vermeiden?
Wer sein Haar vor Hitze, starker Reibung und intensiven chemischen Prozeduren schützt, beugt Spliss am besten vor. Wichtig sind regelmäßige Feuchtigkeitspflege (z. B. Haarkuren), milde Shampoos und der Einsatz von Hitzeschutz beim Föhnen oder Glätten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der regelmäßige Haarschnitt, um bereits entstandenen Spliss rechtzeitig zu entfernen.